Biologielehrerinnen und -lehrer Ostsachsens zu Besuch im Labor für Mikrobiologie an der HSZG
„Lernen ist Erfahrung, alles andere ist nur Information“ postulierte bereits Albert Einstein und betont damit die Relevanz der praktschen Anwendung, des aktiven Handelns und des persönlichen Erlebens für erfolgreiches Lernen. Getreu nach dem Leitspruch dieses bedeutenden, deutschen Nobelpreisträgers haben sich vergangene Woche 18 Biologielehrerinnen und -lehrer ostsächsischer Gymnasien im Labor für Mikrobiologie an der Hochschule Zittau/Görlitz versammelt.
Ihr Ziel? Eine praxisnahe Fortbildung auf dem Gebiet der modernen Biologie und dessen Anwendung: der Biotechnologie. Denn gerade in den letzten Jahren gewann die Biotechnologie mit ihren Schwerpunkten der Genetik und Gentechnik, unter anderem zur Produktion von Biopharmazeutika, enorm an Bedeutung und bietet deshalb ein großes und attraktives Berufsfeld. Antibiotika, Vitamine, Insulin, die Corona‐Schutzimpfung oder Antikörper zur Krebsimmuntherapie sind dafür nur die bekanntesten Beispiele. Aufgrund der exponentiell wachsenden Informationsdichte in diesem Bereich und der Faszination, was der Mensch alles von und mit Zellen lernen kann, wurde die Lehrerfortbildung von Daniela Jatzwauk, Fachberaterin für Biologie an ostsächsischen Gymnasien des Landesamts für Schule und Bildung in Bautzen, und Thomas Wiegert, Professor für Mikrobiologie der HSZG, organisiert.
Nach der Begrüßung an der Hochschule Zittau/Görlitz um 9 Uhr, stellte Robert Viertel den Zukunftslernort Oberlausitz (ZukLOS) vor. Dabei beantwortete er die Frage, warum nicht nur Studierende, sondern auch sächsische Lehrer*innen und Schüler*innen zukünftig die Möglichkeit haben, sich in Kooperation mit der HSZG auf interessanten MINT‐Themengebieten weiterzubilden. Im Labor angekommen, durften die Lehrkräfte dann selbst Experimente zur Differenzierung von Bakterienarten, den Methoden zur fachgerechten Kultivierung von Mikroorganismen und dem Nachweis der Enzymproduktion und Stoffwechselaktivität eines biotechnologischen Produktionsstammes durchführen. Außerdem lernten sie, dass hinter der Aussage „Geschmäcker sind verschieden“ nichts anderes als unsere Genetik steckt und warum Rosenkohl längst nicht für jeden eine Leibspeise ist.
Neben den spannenden Laborversuchen wurden selbstverständlich auch interessante Fragen an die Hochschulmitarbeiter adressiert und fachlich aufschlussreiche Diskussionen geführt. Um 17 Uhr neigte sich ein kommunikativer, erlebnisreicher und erfolgreicher Tag dann dem Ende und man war sich einig, dass dies nicht die letzte Zusammenarbeit gewesen sein wird.
Die außerschulische Bildungslandschaft der Oberlausitz soll künftig noch stärker als bisher innovative Lernmöglichkeiten im MINT-Bereich bieten, um Jugendliche individuell zu fördern. Hierfür werden neue außerschulische Lernorte identifiziert und schrittweise aufgebaut. Gleichzeitig sollen bestehende MINT-Bildungsangebote in enger Zusammenarbeit mit den Jugendlichen bedarfsgerecht weiterentwickelt werden. Darüber hinaus sollen die wirtschaftlichen, technologischen, sozialen und ökologischen Entwicklungschancen und Risiken der Oberlausitz kontinuierlich berücksichtigt werden.
ZukLOS bearbeitet vier Handlungsfelder:
Ausführliche Informationen gibt es auf der ZukLOS-Webseite.