25. Juli 2023

3. Platz beim 99 €-Bioreaktorwettbewerb

Zum dritten Mal in Folge haben Studierende der Biotechnologie es auf das Gewinnertreppchen beim 99 €-Bioreaktor-Wettbewerb der TU Dresden geschafft. Nach der erstmaligen Teilnahme in 2019 (2. Platz) und 2022 (3. Platz) wiederum mit dem 3. Platz von insgesamt deutschlandweit acht angetretenen Hochschulteams.

In diesem Jahr wurde angesichts steigender Energiekosten zu der Grundbedingung, dass dieser Bioreaktor nicht mehr als 99,- € kosten darf, der Preis für den höchsten Ertrag bei niedrigstem Stromverbrauch ausgelobt. Dazu sollte mit dem Hefepilz Blastobotrys adeninivorans das Enzym Phytase produziert werden. Dieses Enzym mobilisiert Phosphat aus dem pflanzlichen Speicherstoff Phytinsäure, der von Tieren und Menschen nicht abgebaut werden kann. Eine Zumischung der Phytase zu pflanzlicher Nutztiernahrung senkt die notwendige Zugabe von anorganischem Phosphat, und letztendlich die Phosphatkonzentration in der entstehenden Gülle. Das Enzym reduziert damit nicht nur die Kosten bei der Herstellung von Viehfutter, sondern hilft auch die Umwelt zu schonen.

Die zündende Idee des Teams der HSZG mit Coach Dipl.-Ing. Toni Baloun für einen besonders stromsparenden und nachhaltigen Bioreaktor ergab sich aus unserem Hochschulstandort: Energie aus Wasserkraft, die im Zittauer Gebirge quasi kostenlos vor der Haustür liegt. Durchmischung und Belüftung konnte so über einen einfachen und robusten Kippmechanismus realisiert werden, ohne elektrisch angetriebene Motoren und Pumpen. Einzig die Temperierung, welche aus einem Heizelement eines 3D-Druckers stammt, und die Steuerungselektronik, benötigen elektrische Energie. Hier gibt es mehr Details!

Interessant waren auch die kreativen Ideen der anderen Teams, so z.B. ein Bioreaktor, der durch umgebenden Kompost erwärmt wurde, oder das Modell der Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau, das durch energiesparende Blasensäulenbelüftung und gravimetrische Zufütterung durch einen Infusionsbeutel den Sieg einfuhr.

Zwei Fachvorträge zum Thema und das sich anschließende Sommerfest mit den Studierenden der anderen teilnehmenden Universitäten ließen auch die Wissenschaft und das Netzwerken nicht zu kurz kommen.

Insgesamt eine gelungene Veranstaltung, um das im Studium Gelernte mit viel Spaß und Engagement in die Tat umzusetzen, nach dem olympischen Motto „dabei sein ist alles“.

Herzlichen Glückwunsch an unser Team!

Der 99 €-Bioreaktor-Wettbewerb wird seit dem Jahr 2014 vom „Netzwerk Bioverfahrenstechnik Dresden e.V.“ organisiert und an zwei Tagen im Juli am Institut für Naturstofftechnik durch die Professur Bioverfahrenstechnik ausgeführt. In jedem Jahr wird eine neue Aufgabe gestellt, an der die Teams im Sommersemester in den Laboren ihrer Hochschulen tüfteln. Das Ziel ist, mit einem bestimmten Mikroorganismus über einen Zeitraum von 24 Stunden in einem eigens konstruierten Bioreaktor ein Produkt mit maximaler Ausbeute herzustellen. Teilnahmeberechtigt sind ausschließlich Studierende unter Anleitung eines Laboringenieurs.

Foto: Dipl.-Ing. (FH) Toni Baloun
Dipl.-Ing. (FH)
Toni Baloun
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